Mein Verständnis von Spiritualität und Esoterik

 

 

„Ich bin spirituell!“ - Bis vor einem Jahr hätte ich diesen Satz ganz sicher nicht öffentlich gesagt. Zu oft hatte ich in der Vergangenheit die Erfahrung machen müssen, dass es Menschen gibt, die sich darüber lustig machen oder gar abwertend über einen sprechen, wenn man sich öffnet. Oftmals sind es einfach Ängste und Unkenntnis, die dazu führen, dass Menschen andere verspotten und belächeln. 

 

Spiritualität - Eine individuelle Reise zu sich selbst

 

So wird Spiritualität oftmals mit Esoterik verwechselt, die durchaus durch ihre mystischen und okkulten Praktiken und leider auch vielen Scharlatanen Ängste in der Vergangenheit geschürt hat. Spiritualität hat jedoch wenig mit diesen Praktiken zu tun, wenn es auch viele spirituelle Menschen gibt, die esoterische Rituale mit ihrer Spiritualität verbinden. 

In meinem Verständnis und in der Abgrenzung zueinander ist Spiritualität zunächst erst einmal eine Lebenseinstellung. Es ist eine individuelle Reise, die oftmals durch persönliche Erlebnisse beginnt, die den Wunsch nach inneren Wachstum und der Suche nach einer Verbindung zu etwas Größerem auslösen. Mittlerweile ist auch die Wissenschaft auf die enorme Kraft spiritueller Praktiken aufmerksam geworden. In psychologischen wie auch neurowissenschaftlichen Studien sind die positiven Auswirkungen zum Beispiel von Meditationen oder der Macht der Worte untersucht worden.

 

Spirituelle Menschen streben nach einem authentisches Leben, das auf universellen Werten wie Mitgefühl, Liebe, Achtsamkeit, Dankbarkeit und Verbundenheit beruht. Durch Meditation und der Auseinandersetzung mit sich selbst entwickeln sie ihr eigenes Bewusstsein. Sie handeln, denken, fühlen auf einer Ebene des Vertrauens und ihres inneren Kompasses. 

Ein spiritueller Lebensweg gleicht nicht dem anderen, kein Weg ist besser oder schlechter. Spiritualität ist persönliches Erleben und ein Reise, die jeder in seinem eigenen Tempo gehen darf.

 

Meine wichtigsten Erkenntnisse meiner spirituellen Reise

 

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich durch meine spirituelle Reise mitgenommen habe, ist, die Opferhaltung aufzugeben und sich als Gestalter seines Lebens zu sehen. Ich habe gelernt, die Vergangenheit loszulassen und das Hier und Jetzt zu genießen. Früher lebte ich oft in der Zukunft und ärgerte mich dann, wenn sich meine Pläne nicht umsetzen ließen. Ich habe meine vergangenen Erfahrungen und andere Menschen dafür verantwortlich gemacht. Doch ändere ich etwas, wenn ich die Schuld woanders suche? Nein. Und dies habe ich schlussendlich erkannt.

 

Heute habe ich Vertrauen in das Leben und in meine Erfahrungen. Sie haben mich geprägt und mich zu dem gemacht, wer ich heute bin. Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch regelmäßig struggle. Dennoch bin ich heute resilienter, kann mich besser reflektieren und vertraue auf meine Intuition. Diese habe ich früher viel zu oft ignoriert, obwohl ich sie schon immer sehr deutlich wahrgenommen habe. Seither lasse ich mich mehr und mehr von meiner Intuition leiten.

 

Die Skepsis gegenüber der Esoterik - Das Spiel mit den Ängsten

 

Esoterik ist der Oberbegriff für eine Vielzahl an Praktiken und Lehren, die sich auf übernatürliche und mystische Annahmen stützen, umworben von geheimnisvollem Wissen, das oftmals nur Eingeweihten zugänglich ist. Dies ist auch einer der wichtigsten Unterschiede zur Spiritualität, bei der davon ausgegangen wird, dass das gesamte Wissen in uns selbst, in unserem Inneren zu finden ist.

 

Der Esoterik gegenüber sind viele Menschen äußerst skeptisch eingestellt. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass in der Vergangenheit immer wieder Menschen auf vermeintlich esoterische Praktiken hereingefallen sind und daraufhin in Angst lebten oder ein Vermögen verloren. Wer kennt sie nicht, die gutgläubigen Menschen, die sich in ihrer Verzweiflung an eine Wahrsagerin wandten und erfuhren, dass sie verflucht seien? Denen gesagt wurde, dass ihre einzige Rettung ein besonderes Ritual sei, für das sie beispielsweise ihr Geld verbrennen müssten. In Wahrheit wurde das Geld ausgetauscht und von der Wahrsagerin an sich genommen. Oder die Geschichten von Handlesern, die ihren Kunden auf Jahrmärkten die seltsamsten Dinge voraussagten. Meiner Oma ist dies in ihren Zwanzigern auch passiert. Ihr wurde gesagt, dass sie nicht lange leben würde - übrigens ein NoGo aus meiner Sicht, das seriöse von unseriösen Praktikern unterscheidet. Niemals sollte sich ein anderer Mensch herausnehmen, den Tod oder andere schlimme Dinge vorauszusagen.

 

Hinzu kommt, dass esoterische Praktiken, zu denen Astrologie, Orakelhaften, Tarot, Heilung durch Kristalle oder Handauflegen gehören, nicht wissenschaftlich überprüft werden können, wodurch die Skepsis insbesondere bei wissenschaftszugewandten Menschen verstärkt wird.

 

In den Medien findet man zudem Artikel über die Risiken esoterischen Glaubens, gepaart mit warnenden Worten wie „radikale Gedankenwelt“, „gefährlich“, „schädlich“. Diese Bedenken wurden genährt durch Erfahrungen von verzweifelten Menschen, die sich an esoterische Dienstleister gewandt haben, die ihnen Versprechungen machten, die sie nicht einhalten konnten.

Ein weiterer Aspekt, den Kritiker hervorheben, sind die mittlerweile zahlreichen esoterischen Produkte und Dienstleistungen, die angeboten werden. Diese Sichtweise auf die Esoterik als Gefahr für die Gesundheit und den Geldbeutel hat das negative Bild verstärkt. 

 

In der Umgangssprache werden Spiritualität und Esoterik oftmals gleichgesetzt, was aufgrund der skeptischen Haltung gegenüber der Esoterik zu einer Abwertung der Spiritualität führt. Tatsächlich ist eine Abgrenzung auch nur idealtypisch möglich, da viele Menschen in der Praxis durchaus esoterische und spirituelle Praktiken gemeinsam nutzen. 

 

 

Warum kann ich den Satz „Ich bin spirituell“ heute trotzdem problemlos aussprechen?

 

Früher hatte ich „Angst“ davor, in eine Schublade gesteckt zu werden, aber heute ist es mir egal, wie andere darüber denken. Weder an Spiritualität noch an Esoterik ist etwas Verwerfliches, solange jeder selbstverantwortlich handelt und nicht einfach Gedankengut übernimmt, ohne es zu hinterfragen. Cogito, ergo sum.

 

In meiner privaten wie auch in meiner Coaching-Praxis nutze ich unter anderem spirituelle Tools, um dir den Zugang zu deinem inneren Wissen zu erleichtern. Manchmal binde ich dabei Hilfsmittel wie Orakelkarten oder astrologisches Wissen ein. Für mich gibt es kein Entweder oder, sondern ein Sowohl als auch. Solange etwas meinen Werten entspricht und ich eine Verbundenheit spüre, sehe ich Hilfsmittel als legitim und - im wahrsten Sinne des Wortes - als hilfreich an.

 

Als Coach begleite ich dich in deinem Tempo auf deinem inneren Weg, und ermutige dich, immer kritisch zu hinterfragen, was dir hilft und was nicht. Cogitas, ergo es.