Hinweis: Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst jedoch nicht meine objektive Bewertung des Inhalts.
Eric Wrede
Auf Leben und Tod
Eric Wrede gelingt es in seinem Buch „Auf Leben und Tod. Gespräche über das, was am Ende zählt“ auf eine erfrischende Art und Weise ein Thema zu beleuchten, das für viele Menschen noch immer ein Tabuthema zu sein scheint. Tod und Trauer, der Umgang damit, sind jedoch Facetten im Leben, die jeden von uns treffen, den einen früher, den anderen später.
Wrede, der als Bestatter arbeitet nahezu täglich mit dem Tod konfrontiert ist, hat einen sehr vielschichtigen Stil gefunden, dem Leser einen neuen Zugang zu den Themen Sterben und Tod zu eröffnen.
Wie der Untertitel bereits besagt, liegt der Hauptfokus auf Gesprächen über diesen gern vermiedenen Bereich. Seine 12 Gesprächspartner sind bekannte Persönlichkeiten wie Sebastian Fitzek, Anke Engelke oder Sarah Kuttner sowie ein Palliativmediziner und eine Rechtsmedizinerin. Die Interviews werden durch regelmäßige Unterbrechungen in Form von persönlichen Gedanken und Erfahrungen des Autors Wrede aufgelockert. Darüber hinaus teilt er weiterführende Informationen, wissenschaftliche Erkenntnisse oder Statistiken, wodurch das Buch ein sehr umfangreiches Bild liefert und die Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Sterben erleichtert.
Die verschiedenen Gesprächspartner sorgen für eine abwechslungsreiche Dynamik, die dem Leser dabei helfen kann, seine eigene Haltung zu reflektieren und Ängste abzubauen. Spannend ist dabei, dass Wrede nicht immer derselben Meinung ist wie seine Interviewpartner und auf diese Weise auch dem Leser die zeigt, dass es unterschiedliche Meinungen geben darf. Wrede lädt dazu ein, bewusster mit dem Tod umzugehen und auf diese Weise eine ganz neue Sicht auf sein Leben zu bekommen.
„Auf Leben und Tod“ richtet sich nicht nur an Trauernde, sondern an jeden, der den Tod besser verstehen will und seine Ängste abbauen möchte. Die Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit, die viel zu oft in unserem stressigen Alltag verdrängt wird, ist eine Chance, das Leben bewusster zu schätzen, gemeinsam schöne Dinge zu erleben, Verbindungen wieder aufleben zu lassen und Marmeladenglasmomente zu sammeln.
Mein Fazit: Sehr empfehlenswert!