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19 - Autoreninterview mit Megan McGary


Megan McGary schreibt Romane und Bücher über Laborbeagle und Tierschutz. Zusätzlich lektoriert sie Krimis und berät Autoren zu den Feinheiten bei der Polizei. Im Hauptberuf arbeitet sie als Polizeibeamtin.


(C) Megan McGary
(C) Megan McGary

Liebe Megan, ich freue mich besonders, dass ich dieses Interview mit dir führen darf. Vielen Dank dafür! Im Juni erschien die zweite Auflage deines Laborbeaglehilfe-Buches, weitere Bücher über Beagle und Hunde aus dem Tierschutz gehören ebenfalls zu deinem Repertoire. 

Wichtige Bücher, denn gerade Hunden aus dem Tierschutz und Laborbeagles kann man nie genug Aufmerksamkeit schenken. Erzählst du, warum du die Bücher schreiben wolltest und wen und was du mit ihnen erreichen möchtest?

 

Seit 2008 haben wir Beagles, und 2010 zog der erste ehemalige Laborbeagle bei uns ein. Es gab damals so gut wie keine sinnvollen Informationen über diese besondere Art des Tierschutzes. Kurze Zeit später schloss ich mich dem Verein Laborbeaglehilfe e.V. als Pflegestelle an. 

Schnell haben wir festgestellt, dass ganz viele Leute nichts über Labortiere wissen oder Fehlinformationen aufsitzen. Das versuche ich zu ändern, und Tierschutz ist mir mittlerweile zu einer Passion geworden. Meine eigenen Hunde (und die Pflegehunde, die immer wieder bei uns ein- und ausziehen) inspirieren mich unendlich.

 

Eine wirkliche tolle Sache! Danke für dein Engagement!

Megan McGary ist ein Pseudonym. Warum hast du dich für ein Pseudonym entschieden?

 

„Megan McGary“ erblickte erst Anfang 2019 das Licht der Welt. Ich bin Polizeibeamtin in einem der größeren hessischen Präsidien und habe bereits Texte in Fachpublikationen veröffentlicht, daher würden meine Liebesromane und die Auseinandersetzung mit dem Tierschutz ohne das Pseudonym wahrscheinlich für Furore sorgen – nur nicht so, wie ich es mir wünsche. Der Name ist nicht ganz erfunden: Eine meiner Großmütter war Irin, und der Vorname setzt sich aus einigen Silben meiner echten Vornamen zusammen.

Mein Pseudonym ist im Personalausweis eingetragen (was für ziemlichen Aufruhr in unserem kleinen Ort gesorgt hat), aber nur so ist es auch sinnvoll. Mein Nebenerwerb ist gemäß aller beamtenrechtlichen Vorschriften (und das sind viele!) selbstverständlich angemeldet. Man muss in diesem Beruf nach beiden Seiten darauf achten, dass einem niemand an den sogenannten Karren fahren kann. 

 

 

Du schreibst aber auch Romane, die Nick & Mary - Reihe. Im Oktober 2019 erschien der zweite Band, der erste war zwei Monate vorher erschienen. Kannst du in fünf Sätzen  zusammenfassen, worum es geht?

 

Zwei Polizisten treffen sich zufällig in einem kleinen Nest wieder, was nicht gerade Begeisterung auslöst: Mary hat Nick vor Jahren die Karriere versaut. Sie glauben, sich zu hassen, verlieben sich aber ineinander – nicht irgendeine Beziehung, sondern die ganz große, die allergrößte Liebe. Mit vielen Irrungen, Wirrungen und bösen Geheimnissen kommen beide in die Nähe eines Heiratsantrages, doch Mary lehnt ab. Dann gibt es einen Amoklauf - Nick fällt ins Koma. Mary hat nun viel Zeit, zu bereuen, aber das Schicksal hat ein Einsehen und gibt den beiden eine zweite Chance – oder doch nicht?


 

Was hat dich zu deiner Geschichte um die Nick und Mary inspiriert?

 

Im Polizeidienst erlebt man das eine oder andere, und im Studium habe ich mich für eine Thesis mit Amoktaten beschäftigt. Als ich in den USA hospitierte, wo es spezielle Einheiten für solche Fälle gibt, setzte sich „Navigieren bei Glatteis“ nach und nach in meinem Kopf zusammen. Aber erst, als ein guter Freund tödlich verunglückte, entschloss ich mich, in Romanform zu schreiben. Dann ging es recht schnell: Innerhalb 18 Monaten waren die 1000 Seiten druckreif.

Ich wollte ein Buch schreiben, das zeigt, wie Menschen mit einem beruflichen Hintergrund wie meinem leben, aber ich wollte keine Amok-Geschichte, keinen Thriller. Für mich stehen die Beziehungen im Vordergrund. Allerdings ist der Amoklauf und das, was dadurch entsteht, ganz klar der Höhepunkt des ersten Bandes.

 

Klingt spannend! Welche ist deine liebste Stelle aus dem zweiten Band und warum?

 

Wenn sich diese Frage auf den ersten Band bezöge, hätte ich tagelang überlegen müssen, denn da gibt es mehrere Szenen, die mir wirklich am Herzen liegen. Aber das ist ja nicht die Frage.

Im zweiten Teil ist es die Schlussszene, weil ich denke, dass sie die Leser mit dem starken Tobak aus den Seiten zuvor versöhnt und mit einem hoffnungsvollen Gefühl zurücklässt.


 

Deine Protagonistin Mary und du haben eines gemeinsam: Ihr arbeitet bei der Polizei. Wieviel Megan steckt noch in Mary?

 

Mary ist groß, gut proportioniert, hübsch und hat eine aufregende Haarfarbe. Außerdem kann sie fantastisch nähen, ist sportlich, scharfzüngig, sachlich und völlig unromantisch. Ergo: Ferner könnte mir niemand sein!

 

Mary ist eine Protagonistin, die mit ihrer Unentschlossenheit in Bezug auf Nick anfangs ziemlich nervt, sich aber dann stark entwickelt. Es hat mir Spaß gemacht, einen komplizierten Charakter zu erfinden, eine schwierige Frau, die schon einiges hinter sich hat und nicht mehr an die Liebe glaubt.

Parallelen sind im Umgang mit Ally, Marys Tochter, zu finden. Das lief bei uns fast identisch, als meine Tochter in dem Alter war. Wahrscheinlich habe ich mir hier ein Trauma von der Seele geschrieben.

Ein paar Szenen bei der Polizei sind tatsächlich so geschehen, und ein paar andere Szenen auch, aber ich halte nichts davon, wenn Autoren sich selbst in einen Buchcharakter packen (das hat mir zu viel von dem gefürchteten „Mary Sue“).

Andererseits bin ich davon überzeugt, dass niemand schreiben kann, ohne einen Teil von sich selbst in die Charaktere einzubringen. 

 

Du hast die beiden Romane innerhalb kürzester Zeit hintereinander veröffentlicht. Wie kam es dazu? Schreibst du sehr schnell oder hattest du beide Bücher bereits in der Schublade?

 

Zu den Leuten, die von sich sagen, sie hätten immer schon geschrieben, gehöre ich nicht, obwohl ich kreativ bin und den Umgang mit Wörtern wirklich mag.

Im Dezember 2018 habe ich bei einem großen Kurzgeschichten-Wettbewerben einen der vorderen Plätze belegt. Die Geschichte (es ging um ein Suiziderlebnis im Polizeidienst) wurde dann in einer Anthologie veröffentlicht. Das war für mich der Anstoß, es doch zu wagen mit dem Schreiben. 2019 habe ich praktisch durchgeschrieben, wirklich bei jeder Gelegenheit, es lief einfach. Anfangs umfasste das Manuskript noch einige Seiten mehr, aber da hat der Lektor dann glücklicherweise eine ordentliche Straffung erreicht. 

Die Geschichten fürs Beagle-Geschichten-Buch habe ich aber über mehrere Jahre gesammelt. 

„Navigieren bei Glatteis“ ist eine Serie. Als Leser hasse ich es, länger als ein paar Monate auf die Forsetzung zu warten, deshalb habe ich die Veröffentlichung so geplant. 

 


Setzt du dir Schreibziele? 

 

Ich arbeite jeden Tag in irgendeiner Weise mit Texten, aber ich muss nicht jeden Tag an dem aktuellen Manuskript schreiben. Wenn man anderweitig berufstätig ist, klappt das leider nicht immer wie gewünscht. Ziele setze ich mir, indem ich Veröffentlichungszeitpunkte festlege. Als Selfpublisher hat man relativ freie Hand, und normalerweise schaffe ich die selbstgesteckte Deadline auch. Zum Glück kriege ich nicht die Krise, wenn ich mal eine Woche lang was anderes machen muss, als am aktuellen Buch zu arbeiten.

 

 

Hast du Rituale oder Herangehensweisen, die dir dabei helfen, regelmäßig zu schreiben?

 

Mir fehlt eher etwas, wenn ich nicht schreiben kann. Rituale habe ich keine, ich bin wohl ziemlich einfach gestrickt: Ich setze mich an den Schreibtisch, klappe das Notebook auf und fange einfach an. 

Eine Marotte habe ich: zwei Laptops. Eins für den normalen Kram, eins fürs Schreiben. Letzteres wird mit Argusaugen bewacht und hat zehntausend Sicherungsfeatures. Wenn ich zum Dienst gehe, nehme ich es mit und schließe es in der Waffenkammer ein. 


 

Kannst du überall schreiben oder brauchst du eine spezielle Umgebung, um zu schreiben?

 

Musik oder Trubel um mich herum mag ich beim Schreiben nicht. Ansonsten ist mir die Umgebung relativ egal. Man kann mich auf einer Parkbank aussetzen, und ich tauche ab. Plotten geht am besten beim Spaziergang mit meinen Hunden. Spontane Ideen spreche ich in mein Handy. Am liebsten schreibe ich an den Vormittagen, so ab 9 Uhr und dann gern in den Nachmittag hinein. 

Wenn ich es mir aussuchen kann: Ich bin ein Schreibtisch-Tier und liebe es, mit einem Hund auf den Füßen vor mich hin zu tippen, am besten noch bei Regen oder Schnee. Aber auch im knallheißen Sommer im (schattigen!) Garten zu sitzen, ist toll.

 


Planst du oder schreibst du deine Romane einfach drauflos?

 

 

Teils teils. Ich mache eine Art Raster, damit ich weiß, was an welchem Punkt der Geschichte passiert. Meist orientiere ich mich dabei an den klassischen Strukturen und schreibe mir in einer Tabelle auf, was welches Kapitel enthalten soll. Das erleichtert es mir, an der ursprünglichen Idee dranzubleiben und den Faden nicht zu verlieren – erspart Geschwafel! Auch das Ende steht bereits vor dem ersten Satz fest. Für spontane Einfälle und Extras bleibt aber trotzdem noch genug Raum. 

 

 

Wie gehst du bei der Entwicklung deiner Figuren vor? Hast du eine bestimmte Vorgehensweise?

 

Meine Protagonisten sind Polizisten, Soldaten, Feuerwehrleute, Notfallmediziner (und demnächst eine Cafébetreiberin), weil ich in diesen Berufen Bescheid weiß – alle sind in meiner engeren Familie zu finden. Ich möchte nicht über Dinge schreiben, bei denen ich vorher drei Wochen recherchieren muss, um glaubhaft zu klingen.

Als erstes stehen bei mir die Namen fest. Ich liebe einfache, klassische Namen, keinen modischen Schnickschnack. Die Charaktere der Protaginisten arbeite ich sehr genau aus, bis zur Schuhgröße sozusagen, und notiere mir sämtliche Eigenheiten. Das ist zusätzliche Arbeit, aber es erleichtert das Schreiben, wenn man vorher weiß, was für Macken und Vorlieben der Protagonist hat und ob er so oder so über Dinge denkt.

Das Aussehen meiner Figuren will ich nicht allzu genau festlegen, damit die Leserin eventuelle Lücken mit eigenen Vorstellungen füllen kann. Ich stelle mir meine Protagonisten so genau vor, dass ich sogar mit ihnen rede und in Gedanken ihre Stimmen höre, was schon gelegentlich zu Verwirrung in meinem Umfeld führt. Niemand hat gesagt, Autoren hätten keinen Knall. Was ich nicht nachvollziehen kann: Wenn Autoren behaupten, ihre Protogonisten hätten ein Eigenleben und bestimmten, wo es lang geht, getreu dem Motto „aber mein Held wollte noch nicht sterben“.

Protagonisten sind Wesen, die meiner Fantasie entspringen, ihre Entwicklung ist vorgeplant und ihr Schicksal steht bereits fest. Und sie tun und lassen selbstverständlich, was ich, die Autorin, will. 

 

 

Du schreibst natürlich nicht nur Bücher über Hunde, sondern besitzt selbst welche. Ich habe ja auch zwei und empfinde es immer als Bereicherung, als Autorin Hunde zu haben. Sie sorgen dafür, dass man nicht hinter dem Schreibtisch versinkt, sie helfen einem, in Bewegung zu bleiben, sie lassen sich liebend gern streicheln, wenn man eigentlich keine Zeit hat, aber trotzdem mal durchatmen sollte. Wie ist es bei euch?

 

Hunde waren in meiner Familie schon da, bevor ich mit dem Schreiben anfing. Sie haben die älteren Rechte. Die Hundezeiten am Tag sind für mich verbindlicher als die Arbeit an den Büchern, obwohl ich zugeben muss, dass so mancher Spaziergang schon mal um eine Stunde nach hinten geschoben wurde, weil die Szene, an der ich arbeitete, mir so faszinierend vorkam (fairerweise wurde der Gassigang dann entsprechend ausgedehnt). Ich bin aber auch selbst kein Couchpotatoe und freue mich, wenn mein jüngster Hund kommt und gegen mein Bein stupst, um mich daran zu erinnern, dass es Zeit wird, rauszugehen. Wenn dann das Geräusch vom zuklappenden Laptop ertönt, stehen tatsächlich alle bei Fuß. 


 

Du arbeitest bei der Polizei und deine Protagonistin ist Polizistin - naheliegend wäre, dass du Krimis schreiben würdest. Tust du aber nicht, warum?

 

Auf diese Frage habe ich gewartet. Krimis? Um Himmels willen. Dann hätte ich das Gefühl, meine Arbeit im Kommissariat einfach auf einem anderen PC fortzusetzen. Ich liebe meinen Beruf, aber da hätte ich die Befürchtung, einfach nur meine Berichte auszuschmücken. Hauptsächlich würde mich stören, dass ich echte Bilder vor Augen hätte und mich nicht frei im Text bewegen zu können. Beziehungen und alle Probleme, die daraus entstehen können, finde ich spannender als Mord und Totschlag. Zudem haben wir manchmal mit Dingen und Verhaltensweisen zu tun, über die ich privat lieber nicht weiter nachdenken möchte. 

Irgendwo habe ich gelesen, je glücklicher und bürgerlicher die Leserinnen, desto blutrünstiger und ausgefallener die Krimis und Thriller, die sie lesen. Es freut mich für sie, denn sie müssen solche Fälle nicht bearbeiten – nicht anfassen, nicht riechen, nicht hören.

Vielleicht ändert sich das, wenn ich in ein paar Jahren pensioniert bin. Ich bin ja fest entschlossen, noch ein Polizei-Geschichten-Buch zu schreiben.

Ich lektoriere übrigens Krimis und berate Autoren zu den Feinheiten bei der Polizei. Es gibt nichts Gruseligeres, als inhaltliche Fehler in Kriminalromanen, und viele Autoren wissen es leider nicht besser – so ähnlich also wie im Fernsehen.

 

Kennst du Selbstzweifel? Wie gehst du damit um?

 

Ja, kenne ich! Die erste negative Bemerkung einer Testleserin pustete mich geradezu um. Der Lektor schickte mir eine Datei zurück, die knallrot vor Anmerkungen war – ich zweifelte an jedem einzelnen Satz von mir. Über die erste eher verhaltene Rezension habe ich tagelang nachgegrübelt, und als die Korrektorin mir tadelnd erklärte, dass ich immer wieder denselben blöden Fehler mache, habe ich tatsächlich fast geheult. 

Mittlerweile habe ich gelernt, gelassener zu sein und mich selbst auf die Schippe zu nehmen, indem ich meine Erlebnisse z. B. in Form eines Blogartikels der Welt zeige, nach dem Motto „drüber reden hilft“. Das ist tatsächlich so, und den Autoren, die ich kenne, geht es oft ähnlich.

Die wichtigste Erkenntnis: Das, was ich schreibe, ist nicht perfekt. Das muss es auch nicht sein. Aber es ist einzigartig, und für eine Selfpublisherin habe ich gute Verkaufszahlen. 

 

Inwieweit hat die Corona-Isolation deine Arbeit als Autorin beeinflusst? Konntest du im Vergleich mehr oder weniger schreiben?

 

Zu meinem Leidwesen: sehr viel weniger. Der Grund war, dass die hessische Polizei corona-bedingt die Dienstpläne geändert hat. Ich habe seit Mitte März so viele Überstunden gemacht wie nie zuvor, und durch die viele Arbeit blieb zu Hause eine Menge auf der Strecke. Statt mich beim Schreiben zu erholen (ja, wirklich) musste ich zusehen, dass die Familie weiterleben kann 😉 Blöd daran war, dass im Juni mein Laborbeaglehilfe-Buch erscheinen sollte. Wir haben es geschafft, aber es wurde ziemlich knapp. 

 

Du bist Selfpublisherin. Was sind für dich die Vorteile, die das Selfpublishing bietet? Gibt es aus deiner Sicht auch Nachteile?

 

Es gibt sogar eine Menge Nachteile: Man ist für alles selbst verantwortlich und muss jede Entscheidung selbst treffen. Man muss sich Dinge aneignen, von denen man zuvor womöglich noch nie gehört hat. Man muss Lektorat und Korrektorat selbst bezahlen, und das ist ganz schon teuer – man darf aber nie-, niemals darauf verzichten!

Ich habe den Anspruch, dass meine Bücher mit Werken aus Verlagen konkurrieren können, sowohl inhaltlich als auch optisch. Deshalb leiste ich mir namhafte Coverdesigner, die jeden Cent wert sind. Niemals würde ich Grafik selbst machen, man muss seine Grenzen kennen. Buchsatz allerdings ist erlernbar und kann richtig Spaß machen.

Und wenn man nach all der Mühe Pech hat, bekommt man im Selfpublishing die Ausgaben nicht mehr rein. Das ist mir bislang aber zum Glück noch nicht passiert.

 

Ich bin eigentlich Hybrid-Autorin, die Fachbücher erscheinen in einem Verlag, der sich auf das angenehmste um alles kümmert. Aber „Megan McGary“ hat sich bewusst fürs Selfpublishing entschieden, weil die Abläufe bei einer Verlagsveröffentlichung so schrecklich lang sind. Hey, ich bin über 50! Ich hatte keine Lust, auf Entscheidungen zu warten, und habe erst gar nicht versucht, einen Verlag zu finden.

Die klaren Vorteile im Selfpublishing sind: die zeitliche Kontrolle, die Freiheit in der Gestaltung und die (meist) bessere Marge. Und man lernt eine Menge, denn Hexenwerk ist Selfpublishing nicht.

 

 

Wie machst du deine Bücher bekannt?

 

Dieses Interview ist mehr oder weniger meine erste Werbemaßnahme. Offen gestanden, habe ich bisher so gut wie gar nichts gemacht. Bei zweieinhalb Berufen und zeitintensiven Hobbys kam Marketing bisher immer zu kurz.

Tja, Marketing…für mich lieber Instagram als Facebook, lieber regionale Presse (und Buchhandel) als online-Anzeigen (da müsste ich die erste noch schalten…) Mein Werbebudget gab bisher ein paar Buchverlosungen, Poster und Lesezeichen her, wobei die schicken Poster noch eingerollt hier stehen. Was ich sehr mag, sind Leserunden und Buchverlosungen bei Lovelybooks. In Kürze will ich allerdings endlich damit beginnen, mir ein Bloggerteam aufzubauen – rechtzeitig für den nächsten Roman. 

 

An welchen neuen Projekten arbeitest du derzeit?

 

Im November erscheint mein dritter Liebesroman, in dem es darum geht, dass eine Journalistin ein wunderschönes Café erbt. Dieses wird ihr aber von einem Captain der US-Army streitig gemacht. Sie verliebt sich auf den ersten Blick, aber der Mann scheint eines Verbrechens, das mehrere Menschen das Leben kostete, verdächtig zu sein.

Ein weiteres Romanmanuskript ist im Grunde fertig, aber als nächstes möchte ich über die blöde chronische Krankheit schreiben, die kürzlich bei mir diagnostiziert wurde.

Für 2021/22 ist ein kontroverses Buch über Hunde im Tierversuch geplant. Wie fast alle Autoren habe ich eine Menge Ideen, aber leider nur begrenzt Zeit.

 

 

Hast du noch einen Tipp für angehende Autoren/Krimiautoren?

 

Im Tippgeben bin ich ganz vorne dabei, daher: Habt den Mut, traut euch. Aber veröffentlicht nicht zu früh, denn Schreiben ist vor allem Handwerk. Schreiben ist toll, und gerade viele Frauen haben wirklich etwas zu sagen. Frauen lassen sich meiner Beobachtung nach aber gerade im Selfpublishing leicht abschrecken und warten auf die große Verlagschance, die aber manchmal so verflixt lange auf sich warten lässt – bis dahin könnte man zum Üben (Handwerk!!) schon drei, vier Bücher herausgebracht haben.  Seid so professionell wie möglich, auch wenn es erstmal Geld kostet: Leistet euch einen guten Coverdesigner, der eure Wünsche umsetzt. Achtet auf ein ordentliches Lektorat, wenn das absolut nicht drin ist, wenigstens ein Korrektorat. Korrektorat ist un-ver-zicht-bar!

Und falls ihr Krimis oder Plots mit Polizeibeteiligung schreibt, die in Deutschland oder an der amerikanischen Westküste spielen: Fragt bei allen Unklarheiten unbedingt mich. 

Und nutzt unbedingt jede Interviewanfrage!

 

Liebe Megan, danke für diesen tollen Einblick in dein Autorenleben!

 

Wenn ihr mehr über Megan erfahren wollte, schaut mal hier nach:

 

https://www.meganmcgary.com

instagram: megan.mcgary

 

Bei der Laborbeaglehilfe e. V. engagiert sich Megan McGary. 

 

 

 

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