Rezension zu "Der Junge und die Kakerlake" von Matthew Maxwell

Hinweis: Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst jedoch nicht meine objektive Bewertung des Inhalts.

Matthew Maxwell

Der Junge und die Kakerlake

Ein Buch für alle, die frei sind und es noch nicht wissen
Erscheinungstermin: 28. Februar 2024
Illustrationen: Allie Daigle

"Der Junge und die Kakerlake" von Matthew Maxwell hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Maxwell stammt aus den USA und arbeitet heute als Coach und Vortragsredner. Persönlichkeitsentwicklung ist sein Metier - und das merkt man!

In dieser tiefgründigen Erzählung geht es um einen Jungen, dem auf dem Küchentisch eine Kakerlake begegnet. Voller Abscheu brüllt er sie an, ekelt sich vor ihr und verspürt den Wunsch, sie zu zerquetschen. Doch er tut es nicht - aus Angst. Und so bleibt die Kakerlake und die Geschichte darf ihren Lauf nehmen. Während der Junge auf Entdeckungsreise zu sich selbst geht und sich seine Wahrnehmung dabei peu à peu verändert, er alte Glaubenssätze und Verhaltensweisen hinterfragt, wird die Kakerlake, die er zuvor ablehnte, zu seinem wichtigsten Mentor.
Matthew Maxwell zieht seine Leser in den Bann, wenn er von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem Jungen und der Kakerlake erzählt und dabei die Grenzen von Fantasie und Realität verschwimmen lässt. Sein flüssiger, ausdrucksstarker Schreibstil ist so fesselnd, dass man das kleine Büchlein gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. 

 

Aufgeteilt ist Der Junge und die Kakerlake in drei Teile: Teil 1 ist in zwölf kurze Geschichten zu Themen wie Liebe, Tod, Leben und Gefühle unterteilt. Ihr Aufbau ist ähnlich, wodurch es für den ein oder anderen etwas zu monoton erscheinen mag. Mir jedoch hat es sehr gefallen. Der zweite Teil überrascht, nicht nur aufgrund der philosophisch anmutenden Kapitelüberschriften "Sein" und "Die Wahl", sondern auch aufgrund seiner Aufmachung. Aber hier würde ich zu viel vorwegnehmen, deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein. Im dritten Teil, dem Epilog findet man ein sehr persönliches Nachwort von Matthew Maxwell. Dieses ist gespickt mit Anregungen, wie der Leser selbst auf seine ganz eigene Entdeckungsreise gehen könnte. 

Mir hat dieses kleine spirituelle Buch sehr gefallen. Hier wird sich jeder, der sich mit Glaubenssätzen herumschlägt, der Vorurteile und Ängste hat, wiederfinden. Die Anregungen, die Maxwell in seiner Geschichte, in seinen subtilen Botschaften, bietet, sind ein Mehrwert für all die Leser, die auf wenigen Seiten tiefgründiges lesen möchten.
Als einen Pluspunkt der Geschichte habe ich es auch empfunden, dass Maxwell kein Mädchen als Protagonistin gewählt hat, sondern einen Jungen. Wahrscheinlich konnte ich dadurch meinen Mann überzeugen, das Buch auch zu lesen.